Palmerston Island

Posted on Sonntag, September 21st, 2014 at 20:46

Palmerston Island ist ein kleines Atoll zwischen Französisch Polynesien und Tonga. Es ist so abgelegen dass das Versorgungsschiff meist nur alle halbe Jahre kommt. Es gibt auch keinen Flugplatz, und ab hier wirds interessant weil das bedeudet es gibt keine Hotels und nur ein paar Yachties die hier vorbeischauen.

Palmerston Island wurde im 19 Jahrhundert von einem Engländer besiedelt. Er hatte drei polynesische Frauen und offenbar hat das Einsiedlerleben gut funktioniert. Heute leben aus selber Abstammung noch 61 Leute auf der Insel.

Stellt euch mal vor ihr lebt mit 60 Verwandten auf der Fläche eines winzigen Dorfs welches man in 20 Minuten umrunden kann. Hier gibt es alles Freud und Leid wie überall sonst auch.

Kurzum ein Heidenspass es zu besuchen weil man alles hautnah mitbekommt.

Speziell an Palmerston ist dass hier die Tradition herscht dass ankommende Yachties von einer Familie “adopdiert” werden und für den Zeitraum auf der Insel die Ansprechpartner sind. Sie sorgen für den Transport von uns zur Insel, wir aßen jeden Tag mit der Familie und wir hatten unsere persönlichen Tourguides. Als wir anboten mitzuhelfen bei den der anfallenden Arbeit waren wir sofort eingespannt. David bekam alle möglichen defekten Dinge zu reparieren und Bella durfte neue Kleider für die Oma der Familie nähen. Als das erfolgreich war kam sogar der Pastor der Insel mit der Bitte doch einen Anzug für Ihn zu kürzen. Die Pfarrer sind hier noch sehr wichtige Respektspersonen, es war für Bella natürliche eine Ehre ihm zu helfen.

Die Kinder sind nicht scheu, auch David durfte gleich mitspielen. Schuluniformen sind hier üblich, warum ist das nicht weiter verbreitet?

Das Klassenzimmer ist offen und die Disziplin ist hier beeindruckend.

Es gab vieles zu checken und reparieren.

Bella näht gerade neu Kleider für Oma. Sie sitzt mit wachsamen Auge im Hintergrund. Mit über 80 Jahren konnte sie Geschichten aus Zeiten erzählen wo noch große Segelschiffe nach Palmerston kamen.

Die Kleider dürften offenbar Anklang gefunden, selbst der Pfarrer der Insel bat um Kürzen seines Anzuges.

Bella mit Oma und Edward unserem groszügigem Gastgeber.

Wir durften mit den Fischern rausfahren und zusehen mit welcher Geschwindigkeit Netze am Riff ausgebracht werden um Gruppen von Papageifische eizufangen.

Es hatte mehr von zu tun mit Treibjagd als mit Fischen. Ein hartverdientes Brot.

Der Fang des Tages.

Beim Filetieren hilft die ganze Familie zusammen. Kinder helfen hier genauso mit und es gibt absolut kein zurückreden wenn Aufträge von Erwachsenen gegeben werden.

Die moderne Variante des Erdofens. Unten liegen jede Menge Eisenkette, dann wird alles mit Holz angeheizt und gewartet bis nur mehr Glut da ist, dann kommen Hartholszpäne rein und der Fisch wird auf den Rost gelegt.

Dann wird alles mit einem Deckel und mehreren Lagen Decken nahzu luftdicht zugedeckt, 10 Minuten später gibts einen Traum von geräuchtertem Fisch.

Der Besuch der Sonntagsmesse ist selbtverständlich und wir waren schon gespannt. Herren müssen lange Hosen und nach Möglichkeit Hemden tragen. Der Hut ist für Damen Pflicht, wer keinen hatte bekam einen geborgt. Den Yachtie Damen hat es sichtlich Spaß gemacht.

Zum Ende unseres Aufenhalts besuchten uns sogar Wale am Ankerplatz. Einige Mütter mit ihren kleinen Kälbern waren ganz nah am Boot. Ein Erlebnis da die Erwachsenen so lang wie das Boot sind und die Kälber schon schwerer sind als ein PKW.

Die Woche in Palmerston verging viel zu schnell. Es war ein interessanter Einblick in einen Flecken Erde der noch wirklich abseits liegt und nur wenig besucht wird. Eines ist für uns klar Paradise werden von den dort lebenden Menschen erschaffen und Palmerston ist definitiv ein solcher Platz auf dieser Welt.

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