Von nun an ging die Fahrt die nächsten Tage in kürzeren Etappen von Dorf zu Dorf.
Am Fluss hat man sonst nur den Kontakt mit Fischern die noch ihr traditionelles Handwerk mit kleinen Holzbooten und Wurfnetzen oder Treibnetzen ausüben.
Ziel der dritten Tagesetappe war Bombali. Als wir mit unserem Beiboot zum Steg kamen waren schon 30 Kinder und 10 Erwachsen da um uns zu begrüssen und ins Dorf zu begleiten. Bombali ist ein ein Dorf, versteckt hinter hohen Mangroven wo noch die Sandziegel und die Palmdächer das Bild prägen.
Auf Sandwegen gings mit einer Menschentraube durchs Dorf.
Uns wurde vom Gemeinschaftsdorfgarten bis zur Schule alles gezeigt.
Die Vorstellung beim Bürgermeister war ebenso selbstverständlich wie die Führung des Direktors der ansässigen Schule durch das Schulgelände. Immer begleitet von unzähligen Kindern die schauen was die zwei Tubabs denn alles so machen.
Es war für uns ein Riesenspektakel nach den Großstadterlebnissen die wir bisher hatten in Gambia.
Wir wurden dann sogar noch zum Essen bei einer Familie eingeladen. Hier wird gemeinsam aus einem großen Topf gegessen. Die Leute leben in einfachsten Vehältnissen in meist unverputzten Lehmhütten. Stromanschluss gabs keinen für die Gemeinde mit angeblich 3000 Menschen. Im ganzen Dorf gibts zwei kleine Läden, ein Auto, 3 Fernseher und jede Menge Esel – eine andere Welt.
Nichts destotrotz wurden wir nicht nur einmal gefragt ob wir denn auch bei Facebook sind.
Ich kann nur sagen: WOW! Super Erlebnisse die ihr da habt
VlG, Lex & Co.
Faszinierend, wie einfach ein Leben sein kann und welche Erwartungshaltung unsere “Zivilisation” mit sich bringt und diese nun sogar schon mit einem Facebook-Account gleichgesetzt wird. Das ist aber wiederum für mich “shocking” … vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass wahrscheinlich viele dort noch Analphabeten sind oder für effiziente Landbestellung entweder noch zu wenig wissen oder nicht die Mittel dafür haben, um die nächsten Naturereignisse sicher zu überleben. Das Glück ist dort besteht wohl nur aus der Nähe zum Gambia River?
Man kann es einfach oder mühsam nennen. Man kann Internetzugang und die Felderbewirtschaftung nicht so gleich setzen. Speziell die Jugend strebt wie auch bei uns nach einem guten Leben und Internet ist für sie die einzige Informationsquelle neben Fernsehen die sie nutzen können. Ja es gibt hier sehr viele Analphabeten. Ist aber zu relativieren. Den letzten Analphabeten den wir getroffen haben sprach 5 afrikanische Sprachen und englisch und die Gespräche mit ihm waren beeindruckend.
Das Leben und die Möglichkeiten sind hier komplett andere wie sie bei uns ein jeder hat. Die Langfristige Planung ist vielen gar nicht möglich weil sie kaum an Geld kommen und nicht viel auf die Seite legen können. Ein kleines Beispiel:
Ein Fährmann hat mir erzählt dass er monatlich 1500Dalasi Miete für sein Boot bezahlt. Es neu bauen zu lassen würde 20000 Dalasi(ungefähr 500€) kosten. Das Geld bekommt er aber nicht dafür, bzw. niemand leiht es ihm. Was dabei rauskommt ist arbeiten was möglich ist um die Miete zu bezahlen und eigentlich wäre das Boot nach europäischen Maßstäben wo jeder so einen Kredit bekäme in gut einem Jahr abbezahlt.
Wir haben bisher nur einen kleinen Einblick bekommen haben aber gesehen dass vieles nicht so einfach zu verstehen ist weil unsere europäischen Maßstäbe hier nicht anzuwenden sind.