Dieses Weihnachten durften wir mal Christkinderl sein. In Fiji kann man leicht eine Freude bereiten, die Menschen haben wenig. Trotzdem sind sie aber nicht unglücklich oder jammern.
In einem Dorf erzählte uns ein Vater von mehreren Kinder, wenn er zu Weihnachten keine Luftballons als Weihnachtsgeschenk für seine Kinder hat sind alle traurig. Ja richtig gelesen, Luftballons sind die üblichen Weihnachtsgeschenke für die Kids.
Die Sail&Help Spenden waren darum ein besonderes Geschenk. Einige Mütter haben gemeint die Kinder werden dieses Weihnachten nie vergessen.
Es ist unkompliziert in Fiji. Hier sind wir am zweiten Verteiltag in einem Dorf mit rund 200 Einwohnern. Man bittet einfach ein älteres Kind alle Kinder zusammenzurufen. Binnen weniger Minuten waren alle versammelt.
Die Verteilung selbst war beeindruckend. Ich musste nur die Kleidungsstücke hochhalten und die Kinder selbst haben gesagt wer es bekommen soll. Aber nicht wie man es vermuten würde, das alle Kinder schreien ICH wills! Sondern jedes mal hat die halbe Gruppe recht schnell erkannt wems passt und wers brauchen könnte und der jeweilige Namen wurde gemeinsam ausgerufen.
Es war berrührend wie bereits die kleinsten der Kleinen aufeinander schauen und wie sie miteinander umgehen.
Was will der Weisse von mir?
Das neue Shirt muss gleich anprobiert werden.
Auch die größeren Kinder freuen sich über Schulsachen.
Hier noch ein Foto speziell für die Mutter von Bella weil so oft Beschwerden gekommen sind, dass die Fotografin so selten auf den Bildern zu sehen ist
Die handbetriebenen batterielosen Taschenlampen brachten einige zum Staunen. Eine sinnvolle Unterstützung die hilft in Zukunft das Geld für die Batterien zu sparen.
Wir konnten um die Weihnachtszeit insgesamt 300 Menschen mit den Sachgütern von Sail&Help im Norden von Vanau Levu beschenken. Danke an alle, die das ermöglicht haben und ein “Vinaka vakulevu” (Fijianisch für vielen Dank) von den Empfängern.
Die Tage um Weihnachten waren gefüllt mit Besuchen in Dörfern und bei vielen Familien. Wir waren schon wieder solange vor Ort dass sich Freundschaften entwickeln und es schwer wird weiter zu ziehen.
Es wurde darauf bestanden, dass ich fürs Foto die Ukulele bekomme
Das wichtigste Element im relaxten Miteinander ist Kava. Die getrockneten Wurzel werden in mühsamer Arbeit im Holzmörser klein gestossen bevor sie aufgegossen werden können für die “Grog-Party”. Kava wird eine beruhigende Wirkung nachgesagt, jedenfalls komplett anders als Alkohol. Party ist eigentlich nicht das richtige Wort. Man kommt zusammen trinkt Kava, plaudert, musiziert und manchmal relaxt man einfach. Der Alltag mit vielen manuellen Tätigkeiten ist anstrengend und der Zusammenhalt untereinander ist wichtig fürs Überleben der Gemeinschaft. Die Kava Sessions dienen zur Kommunikation, zum Entspannen und einfach dem Miteinander.
Dieses Wissen über den Wert der Muse ist uns in der westlichen Welt scheinbar abhanden gekommen. Wir sind es gewöhnt dass alles Sinn, Zweck und Ziel haben muss, bewusstes Nichtstun als Selbstzweck um mehr Zeit und Ruhe zu haben passt für viele nicht in die Leistungsgesellschaft. Es ist schön für uns solche Momente miterleben zu können.
Irgendwie haben wir es dann doch geschafft uns loszureissen und sind nach Albert Cove auf Rabi Island gefahren.
So haben wir uns die Südsee immer vorgestellt.
Rabi Island hat eine interessante Geschichte weil auf diese Insel vor 70 Jahren Bewohner vom Inselstaat Kiribati umgesiedelt wurden, als ihre eigene Insel durch Bergbau unbewohnbar wurde. Das Schöne als Besucher ist, dass viele Traditionen noch erhalten sind, und vieles im Alltag wirkt anders als im Rest von Fiji.
So finden wir zum ersten mal im Pazifik Häuser die noch vollständig aus Naturmaterialen hergestellt sind.
Robertas lädt uns zu sich in sein Haus ein und erklärt uns die traurige Geschichte der ausgesiedelten Menschen von Ocean Island.
Selbst die Bodenmatten sind aus Palmwedel geflochten.
Im Gegensatz zu den Fijianern werden hier Auslegerkanus noch sehr gerne benutzt. Diese schnittigen Boote mit kleinem Segel sind unter Segel schneller unterwegs als wir mit unser großen Admetus.
Wir erfahren, dass das Auslegerkanu der Familie wegen eines Rumpfschadens gerade nicht einsetzbar ist. Es ist mir eine Ehre dieses Auslegerkanu zu reparieren. Sind dies doch die letzten Nachfahren der großen polynesischen Seefahrer und diese Bootsbauart ist alt bewährte Technik die nur mehr selten im täglichen Einsatz zu sehen ist.
Wir haben die Zeit in Albert Cove genossen. Aufgrund der netten Menschen vor Ort mit deren eigenständigen Traditionen fühlte sich auch irgendwie an als ob wir ein anderes Land besucht hätten.
Wir wünschen euch ein fröhliches und gesundes neues Jahr!
Wow, eine sehr schöne und beeindruckende Bildgeschichte!
Wünsche Euch für das Jahr 2015 alles Gute und weiterhin “fair winds and following seas”!
LG Markus