SY Pink Panther, Hans und Bettina aus Österreich
Kennengelernt haben wir die beiden in Siracusa in Sizilien, wir haben sie angesprochen, auf der Suche nach einer Wäscherei und Duschmöglichkeit. Den Weg zur Wäscherei haben sie uns gleich beschrieben, die Dusche haben sie uns, ohne uns zu kennen, sofort auf ihrem Katamaran angeboten. Sozusagen eine Duschbekanntschaft.
Die beiden sind bisher die einzigen österreichischen Langfahrtsegler die wir getroffen haben. Wir haben uns gleich super verstanden und auf Gran Canaria in Las Palmas haben wir uns wieder getroffen.
Bettina
Bettina ist eine lustige junge Frau, sie hat viele Jahre im Krankenhaus als
Stationsherlferin gearbeitet. Sie träumte immer schon von einer Weltreise, da dachte sie aber noch nicht an eine Segelreise.
Bei der Suche nach Veränderung in ihrem Leben lernte sie Hans kennen.
Er brachte ihr das Segeln näher. 2007 erfüllten sie sich dann den Traum von einem großen Katamaran, dem Pink Panther.
Ein neues Abenteuer hatte begonnen. Sie geniesst es Freunde an Bord zu haben und diesen eine schöne Urlaubszeit unter Segeln zu bereiten.
Weiter gehts für die beiden Richtung Westen in die die Karibik. Noch vor kurzem schien ihr Traum in weite Ferne gerückt zu sein. Bettina hatte gesundheitliche Probleme, daher mussten sie die Abreise aus Europa verschieben. In der Zwischezeit verbrachten sie die Sommer in der Türkei am Boot und die Wintermonate in Österreich.
2011 war es dann schließlich so weit, im Mai begann ihre Reise durchs Mittelmeer, durch die Straße von Gibraltar nach Portugal, wo noch einige Arbeiten am Schiff erledigt wurden und schließlich gings weiter auf die Kanaren.
Das Schönste am Langfahrtsegeln ist für sie das Kennenlernen der vielen, unterschiedlichen Segler, aber auch das Bereisen der Länder, die vielfältige Landschaft. Wichtig ist ihr auch der Spass am Segeln selber, wenn ihr
Kat so richtig Speed macht lebt sie auf. Leider hat sie gelegentlich mit Seekrankheit zu kämpfen, aber davon lässt sie sich nicht entmutigen, das gehört einfach dazu. Wie so viele andere Bordfrauen auch, hat auch Bettina
die Erfahrung gemacht, dass die Paar-Beziehung durch die Zusammenarbeit als Seglerteam vor eine ganz neue Herausforderungen getellt wird. Das emotional zu trennen geht nicht immer.
Respekt hat sie vor der Aufgabe die unmittelbar bevorsteht, der Atlantiküberquerung. Angst hatte sie zuletzt bei einem plötzlich auftretenden
Wüstensturm vor Mallorca, und als sie zum ersten mal 6 Meter hohe Wellen erlebt hat.
Bei den Wünschen für die Zukunft steht für sie an erster Stelle gesund zu bleiben, um möglichst lange Segeln zu können.
Die Reise hat sie stark verändert, sie ist viel umweltbewussterund hat gelernt dass Wasser und Strom begrenzte Resourcen sind. Sie ist ausgeglichener und ruhiger geworden. Oberflächlichkeit ist für sie bedeutungslos geworden.
Hans,
DJ (als DJ Paul in den Alpen bekannt), Animateur, Eventmanager, Ex Rennfahrer, Baustellenleiter, Skipper, …. hat ursprünglich eine HTL für Maschinenbau abgeschlossen.
Die Idee von der eigenen Segelreise kam schon bei einem Segeltörn 1978 auf einer Gulet in Griechenland. Während der Reise hat er den aufkeimenden Wunsch nach Segeln und dem Austieg auf einem Bierdeckel schriftlich festgehalten. Dieses Stück Karton war all die Jahre bis zur Schiffstaufe von seinem jetzigem Boot Pink Panther in seinem Besitz. All die Jahre bis zum eigenen Boot wurde viel gesegelt, er machte sehr viele Überstellungstörns und sammelte so zig tausende Seemeilen Segelerfahrung.
Seit 2007 sind sie im Mittelmeer unterwegs und haben Kroatien, Griechenland, Türkei, Italien, Balearen, Spanien, Gibraltar, Portugal und die Kanaren gesehen und machen derzeit die Karibik unsicher.
Seinen persönlichen Tiefpunkt auf der Reise hatte er beim Auflaufen auf eine Untiefe seines Kats südlich von Kefalonia in Griechenland, die das Boot mit Materialschaden und einigen Tagen Werftbesuch zum Glück gut überstanden hat.
Hans ist der Meinung mit Angst darf man nicht wegfahren, er hat Respekt vor Wind und Meer und versucht sich auf die Ernstfälle vorzubereiten und alles im Kopf mal durchzuspielen um dann im entscheidenden Moment das richtige zu tun.
Weiter geht’s Richtung Karibik in der Sie 1, 2 oder 3 Jahre sich zeit lassen wollen bis Sie in Panama sind. Danach ist das erklärte Wunschziel einen Sommer in Alaska zu verbringen. Die Weltumsegelung ist für ihn kein Ziel, in erster Linie gesund bleiben.
Die Reise hat ihn noch konsequenter werden lassen als er es bereits war und in sein Leben ist mehr Ruhe eingekehrt. Er fühlt sich sehr wohl und es gibt für ihn keine Zukunftsängste mehr. Die Unterscheidung zwischen Konsum und Genuss ist wichtig geworden. Segeln ist Freiheit, absolute Selbstbestimmtheit und das treibt auch ein wenig an.