Was kann man dazu sagen. Die nackten Fakten.
Direkter Weg wären 620 Seemeilen (1148 km) gewesen wir haben 838 Seemeilen (1552 km) in über 9 Tagen zurückgelegt. Wir müssen uns nach dem Wind richten und da ist nicht immer der kürzeste sondern schlichtweg der mögliche das Ziel. Gegen den Wind können wir leider nicht segeln.
Der Atlantik hat aus dem vollen geschöpft. Wir hatten wildes Wellengetanze während dem Tidenwechsel in der Straße von Gibraltar. Flaute mit kurzen Wellen die wir noch durchmotort haben für einen Tag. Viele Tanker und Frachtschiffe.
Dieser Tanker hatte sogar Flügel Unser AIS Monitor hat angezeigt, dass der Frachter 90 Meter lang war, man stell sich das Windrad dazu vor.
Zwei herrlich schmeckende Goldmakrelen.
Es gab schöne Segeltage und die Sturmis haben ihren ersten richtigen Sturm erlebt. 8-9 Bft für eine Nacht mit allem was dazu gehört. Wir konnten nicht mehr segeln und mussten beidrehen, was quasi einem quer zu die Wellen treiben entspricht. Dabei sind wir die mehrere Meter hohen Brecher seitlich runter gefallen, was ein ohrenbetäubenden Krach macht beim Aufschlag der dich nur zusammenzucken lässt und du hoffst dass anschliessend kein Schaden am Boot ist. Während des Fallens hebst du aus dem Bett ab und wirst unsanft wieder zurück geschleudert. Gleich darauf kracht der Brecher mit einem hammerähnlichen Schlag und viel Gegurgel übers Deck und findet garantiert den Weg ins Innere des Schiffes. Öfters mal wischen oder pumpen gehören da einfach dazu. Doch das faszinierende ist das Schauspiel live im Cockpit zu betrachten. Man sieht die Schaumkronen auf den dunklen Wellen von überall herbei laufen. Wenn das Schiff erwischt wird gehört die unfreiwillige Dusche gleich mit dazu. Die Wellen bauen sich auf dass man eine Hauswand in finsterer Nacht vermuten würde. Sie sind so schnell da wie Sie gekommen sind. Mit oder ohne Treffer am Boot, Getose gibts in jedem Fall. Wenn in der dunklen schwarzen Nacht die großen Brecher um dich herum tosen ist das Wasser von magischen Leuchten erfüllt. Je nach Kraft und Brutalität der Wellen mit der sie auf die See aufschlagen leuchtet das Wasser sanft und gleichmäßig auf oder blitzt wie wild. Fluiriszierende Algen sind an dem Schuld, und haben uns zu Beginn sehr verwirrt. Die kräftigen kurzen Lichtblitze aus einer nicht definierbaren Richtung während des Sturms haben uns schon rätseln lassen. Aber die Geräuschkulisse ist eigentlich das erschreckende am Sturm. Der Wind kreischt, die Wellen krachen und Gurgeln übers Decke und in unsrem Fall ging das Laufgeräusch des Windgenerators in einen Kreischen über das bei eintreffen von Böen einen aufhorchen lässt.
Es war ein harter Test, für uns und unser Boot aber unsere Admetus hat alles ohne grobe Schäden überstanden. Bei uns gibts einige blaue Flecke aber das gibt sich wieder. Und wir haben für fast einen ganzen Tag nichts zu essen gebraucht, der Appetit ist aber schnell wieder zurückgekommen. Es ist auch ein beruhigendes Gefühl endlich mal einen Sturm erlebt zu haben und zu wissen was einen erwartet.
Wir wussten, dass wir ein sehr stabiles Schiff haben, jetzt haben wirs auch ausgiebig getest.
Stürme gehen vorüber, dieser Sturm wurde von einer Flaute abgelöst. Dann hats zum ersten mal geheissen Flaute aussitzen und durch die Gegend wackeln. Ja auch das war neu für uns, aber wir haben Zeit im Überfluss und es muss kein Diesel verbrannt werden. Das Boot macht alle wilden Bewegungen die ihr durch jede noch so kleine Welle diktiert werden. Das einzige Mittel ist sich in die Koje zu verkriechen und zu ruhen.
Zuguterletzt war uns der Wind dann doch treu und hat uns 2 Tage durchgehendes Segeln Richtung Madeira beschert.
Heute sind wir in Funchal auf Madeira angekommen und jetzt heisst mal alles trocknen, das ganze Wasser aus dem Schiff bringen und das Boot wieder zusammenräumen bevor wir uns auf den Weg machen die Insel zu erkunden.
Wir hatten auch mal an Sturm zuhause und dann war unser Balkon zerstört!
Hab ich ein Glück das wir am Boot keinen Balkon haben
Hehehe!
he cool