sturmaufsee

Vor zwei Tagen haben wir uns einen großen Wunsch erfüllt, wir haben den Etna besucht. Gemeinsam mit Thomas den wir in Siracussa kennengelernt haben sind wir mit einem Mietauto zum Etna gefahren.

Der Etna ist der größte aktive Vulkan Europas und und da wir schon in der Nähe sind mussten wir einfach hin.

Schon die Fahrt zum Ausgangspunkt für den Aufstieg war Atemberaubend. Der Vulkan bricht regelmäßig aus und hinterlässt breite und dunkle Stränge aus Lavagstein. Die Menschen leben hier mit dem Etna und so wird wenn die alte Straße zerstört wird einfach wieder einen neue durch die Lavafelder gebaut.

Nach der Fahrt auf knapp 2000m gings weiter mit der Gondel und dann noch mal mit dem Geländebus auf ca 3000 Meter. Anfangs blieb uns ein wenig der Atem weg, nicht nur wegen der Höhe sondern auch wegen dem einzigartigen Panorma und der Mondlandschaft.

Wir waren hochmotiviert und haben gleich einen Guide mitgebucht in der Annahme dass uns dieser mehr zeigen wird. Nach der ersten Runde um einen der 300 Nebenkraten( welcher mit Flip-Flops umrundet werden konnte) des Etna war die Tour zu Ende. Leider war der Zugang zum Hauptkrater verboten wegen der gifitgen Dämpfe. Kurzerhand entschlossen wir uns querfeldein uns die Gegend anzusehen.

Der Marsch über das lose kleine leichte Lavagestein ist eingenartig, teilweise ist das Gestein so locker dass man einsinkt bis zu den Knöchel teilweise ist es hart und scharfkantig. In der Ferne konnten wir zwei Personen ausmachen die über ein für uns erstarrtes Lavafeld geklettert sind. Für uns wirkte dies wie touristischer Übermut, darum haben wir die beiden angesprochen um eventuell mehr zu erfahren was sie denn auf der anderen Bergseite entdeckt haben. Zu unserem erstaunen waren die beiden Wissenschaftler.

Wir wurden informiert dass es sich hierbei um erkaltete Lava handelt welche von einem zweit Tage alten Ausbruch stammt der einen Teil des Südkraters des Etna wegsprengt hat. Die Lava hat sich kilometerlang Richtung Tal ihren Weg gesucht und ist in einem unbewohnten Tal zum erliegen gekommen.

Und dann kann die Info für uns: Seit vorsichtig wenn ihr über das Lavafeld klettert es hat noch rund 100°C und die Lava ist nur oberflächlich erstarrt und die Felsbrocken haben im Inneren noch über 1000°C. Wir verabschiedeten uns und haben die zwei Tage alten Felsbrocken genauer angeschaut.

Unsere Schuhe haben recht bald die Aussage der beiden Wissenschaftler bestätigt, es stank immer wieder nach verbranntem Plastik und Bellas Turnschuhe sind teilweise richtig angeschmolzen.

Der Entdeckerdrang in uns zwang uns genauer nachzuschauen.

Die obige Felspalte entpuppte sich als Glückstreffer, schon beim hineinklettern merkte ich die enorme Hitze die mir entgegenschlug und siehe da, in einer Felsspalte enteckte ich die glühend rote Lava.

Der Übermut kam hoch und ich versuchte ein paar Felsbrocken aus dem Weg zu räumen um bessere Fotos zu bekommen, doch ich musste lernen dass auch noch braune Felsen Brandblasen verursachen können.

Mit leicht verbranntem Daumen gings immer höher auf den Vulkan. Es wurde wärmer und wir konnten unsere Jacken ablegen, das Farbschauspiel der Steine wurde immer eindrucksvoller.

Immer wieder war Steinschlag zu hören und zu sehen, man konnte fühlen dass der Berg noch in Bewegung war, einfach fantastisch. Manche Steinschläge gaben den Blick auf glühende Lava frei, es war als ob uns der Berg kleine Einblicke in das innere der Erde offenbaren wollte.

Bei völliger Stille unsererseits konnte wir ständiges Krachen, Steinschläge und Geräusche hören. Wir entschlossen uns deshalb den Abstieg anzutreten, man weiß ja nie was noch kommt.

Gllücklich und zufrieden gings diesmal nicht mit Geländebus sondern zu Fuß an Abruchkanten entlang Richung Tal. Der Marsch gab uns noch genügend Zeit die Eindrücke zu festigen.

Der Etna hat es gut mit uns gemeint und uns nahezu immer eine super Sicht auf den Berg gestattet und uns die Möglichkeit gegeben auf zwei Tage altem Fels herumzuklettern was einfach nur beeindruckend war und heiße Fußsohlen verursacht hat. Wir können getrost sagen dass dies den Höhepunkt unserer bisherigen Reise darstellt und hoffen mal in der Nähe eines Vulkans zu sein wenn dieser ausbricht um das Naturschauspiel hautnah miterleben zu können.

Für uns ist es nun an der Zeit Abschied von Siracussa und Sizilien zu nehmen denn der Wetterbericht zeigt dass die Winde ab morgen und die nächsten Tage perfekt sind für die Fahrt entlang der Südküste von Sizilien und die anschließende Überfahrt nach Sardinien.

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